Sonntag, 6. November 2016

Sprachkurs Hund mit Martin Rütter #5

Hallo zusammen!

Heute ist eine freier Sonntag, mein Mann ist wegen seinem Hobby unterwegs, draußen ist es regnerisch und kalt, daher kann man sich toll zu Hause einbuddeln und ein gutes Buch lesen  und es sich so richtig gemütlich machen.

Ich habe weiter in dem tollen Buch von Martin Rütter gelesen:
 Das heutige Kapitel heißt:

 

Wie Hunde Signale verstehen 

S. 63
"Ein Hund lernt ein Signal mit Hilfe der klassischen und operanten Konditionierung"

Lernen durch Wiederholungen 
"Hat ein Hund ein Signal gelernt, heißt das noch lange nicht, dass er es auch wirklich im Langzeitgedächtnis abgespeichert hat. Dazu bedarf es vieler Wiederholungen in unterschiedlichen Umgebungen und Situationen. Erst wenn ein Hund ein Signal mehrere tausend Mal ausgeführt hat, hat er dieses Signal wirklich gelernt. Es ist nun fest im Langzeitgedächtnis gespeichert und der Hund wird es, selbst wenn es lange Zeit nicht abgerufen wird, nicht vergessen. Dieses Phänomen kennt wohl jeder, der glaubte unerwünschtes Verhalten des Hundes, abtrainert zu haben. Hatte der Hund vorab das das unerwünschte Verhalten durch ständige Wiederholungen über einen längeren Zeitraum ritualisiert, kann auch nach einer langen Zeit, in dem sich dieses Verhalten nicht mehr zeigte, ein kleiner Auslöser erneut zum unerwünschten Verhalten führen."


S. 64
Unterschiedliche Umgebungen
"Damit ein Hund, ein Signal immer zuverlässig ausführt, muss er generalisieren. Würde man mit einem Hund das Signal "Sitz" immer nur im Wohnzimmer üben, könnte der Hund denken, dass diese Variable zwingend zur Übung dazu gehört. Er wird dann auch immer nur im Wohnzimmer das Signal zuverlässig ausführen, in einem anderen Raum den Menschen jedoch verwundert anschauen, wenn dieser ihm das bekannte Signal gibt.  Damit der Hund lernt, auf welchen Teil der Übung es nun wirklich ankommt, nämlich das Signal "Sitz"und auf das "sich-hinsetzen", muß man nach dem ersten Erlernen immer wieder an anderen Orten trainieren. Zunächst einmal z.B. in der Küche, dann draußen im Garten und schließlich an verschiedenen Stellen draußen z.B. im Park, im Wald oder sogar in der Stadt.Je unterschiedlich hierbei die Räumlichkeiten sind je stärker die Ablenkungsreize gesteigert werden, desto sicherer wird der Hund dieses Signal in jeder Situation zeigen."

Was tun, wenn es nicht klappt?
"Wenn sich beim Aufbau eines neuen Signals Probleme ergeben, muss der Mensch als erstes die Umgebungsvariablen prüfen. Ist der Hund überhaupt motiviert, diese Übungs auszuführen? Ein Hund, der satt ist, wird z.B. kaum Interesse an einem einzigen Futterstück haben. in einem solchen Fall sollte man das Training etwas verschieben und es kurz vor die nächste große Mahlzeit des Hundes legen. Vielleicht kann sich der Hund aber auch einfach nicht auf die Übung konzentrieren, weil die Ablenkungsreize für ihn zu schwierig sind. Draußen im Park gibt es viel mehr Ablenkungen durch fremde  Menschen , Artgenossen oder auch Wild, als z.B. im eigenen Garten. Daher wählt man eine Umgebung mit wenig Ablenkungsreizen für das Training aus und steigert dann die Reize Schritt für Schritt wieder. [...]

Hör- und Sichtzeichen
S. 65
"Die Verständigung durch Laute spielt für Hund gegenüber der visuellen Kommunikation nur eine untergeordnete Rolle. Daher macht es Sinn, dem Hund nicht nur Hörzeichen, wie z.B. das Signal "Sitz" oder "down" beizubringen, sondern jeweils ein passendes Sichtzeichen. Hunde lernen diese Sichtzeichen sehr leicht, weshalb man immer wieder einmal überprüfen sollte auf welches Signal der Hund nun eigentlich reagiert. [...]
Sie können ganz einfach ausprobieren, ob ihr Hund auf Hör- und Sichtzeichen auch einzeln reagiert, bzw. ob für ihn die Kombination entscheidend ist. Stellen Sie sich dazu vor ihren Hund und führen Ihr Sichtzeichen für "Down" aus. Sagen Sie dabei nichts. Legt ihr Hund sich hin, hat er das Sichtzeichen erlernt. Beim nächten Mal soll Ihr Hund sich allein aufgrund des Hörzeichens hinlegen. Da Menschen dazu neigen auch unbewußt körpersprachliche Signale zu geben, sollten Sie sich dazu außer Sichtweite Ihres Hundes hinstellen, z.b. verdeckt durch eine Raumecke. Sprechen Sie ihr Hörzeichen nun deutlich aus. Warten Sie noch 2 Sek. bevor Sie zu Ihrem Hund zurückkehren. Liegt er brav, können Sie davon ausgehen, dass er auch das Hörzeichen verstanden hat. [...]



 Gruß Silke
 

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