Mittwoch, 9. November 2016

Sprachkurs Hund mit Martin Rütter #6

Hallo zusammen!

Das Wetter ist inzwischen so kalt und nass, dass auch Fährtenkurse wegen mangelnder Teilnehmerzahl ausfallen. Nugut, habe ich mehr Zeit zum Lesen...
Ich bin ja immernoch beim Buch


 Diesmal geht es um das Kapitel:

Kommunikation über Laute



"[...]Ein Hund, der akustische Laute von sich gibt, tut dies meist zur Unterstützung und Verstärkung seiner körperlichen Signale, mit denen er primär kommunziert.

Bei der Kommunikation zwischen Hund und Mensch entwickeln viele Hunde verstärkte Lautsprache, die vom Mensch oft mit nicht wahrgenommenen körperlichen Signalen unterstützen. Die Körpersprache der Menschen hat sich durch zunehmene sprachliche Gewandtheit und Zivilisation sehr stark reduziert. Wir sind für die rein optische Kommunikation viel unsensibler geworden. [...]

Die Art, mit der Hunde mit uns kommunizieren, entspricht etwa der gleichen intellektuellen Ebene wie bei bis zu zweijährigen Kleinkindern. Genau wie Kinder, können sie viele verschiedene Worte und ihr Bedeutung unterscheiden, aber selbst nicht diffenzierte äußern."


 
Tonlage, Tondauer und Wiederholungsintensität
"Auch die Tonlage, die Tondauer und die Wiederholungsintentisität, in der Hunde ihr Bedürfnis äußern ist wichtig[...]
  •  Tiefe Töne, z.B. Knurren = Bedrohung/Aggression
  •  Hohe Töne , z.B. Winseln =  Gegenteil von Tiefen Töne, hemmen die eigene Aggression.                                        Spielbellen 
  • Wenn ein Hundgroße Angst hat stellt er Lautäußerungen of vollständig ein   
 

 "Knurrt  ein Hund einen anderen Hund an und erreicht damit nicht dessen Beschwichtigung und Rückzug, geht er cvon aus, dass ein Warnsignal nicht verstanden wurde. Der Hund wird akustisch zwar ruhig, geht aber lautlos in einen Angriff über.
Ebenso wird auch ein ängstlicher Hund versuchen, so schnell und still wie möglich zu fliehen, um seinen Vorsprung so groß wie möglich zu halten.
Viele Hund geben bei der Verfolgung von Wild eher hohe Töne von sich, was auch als "Sichtlaut" bezeichnet wird. [...]
Je länger ein Hund einen Ton hält, z.B. je länger er knurrt, desto sicherer ist er sich in seinem Signal und desto sicherer ist er sich auch siener darauffolgenden Handlung:
  • knurrt ein Hund tief und lange, um sein Revier zu verteidigen, wird er sich nicht weichen
  • knurrt er hingegen kurz, ist seine Drohung von Furcht begleitet [...]
  • Knurrt ein Hund im Training tief und lang, sollte man die gerade ausgeführte Aktion, z.B. Richtungswechsel beim Leinenführungstraining sofort abbrechen 
  • Die Häufigkeit der Wiederholungen einer Lautäußerung enthält auch wichtige Informationen über die Erregung und Dringlichkeit"
 In dem Buch wird genauer auf auf die einzelnen Lautsprachen eingegangen.
Ich werde sie nur nennen bzw. ausführlich dazu schreiben, bei Dingen, die für mich persönlich interessant sind...

  • Heulen  
             - heulen aus Einsamkeit
             - Territoriales Heulen
             - Fiepheulen
             - Bellheulen
  • Jaulen
  • Wuffen
  • Bellen  (S. 70ff)
    "[...] Er kann knurrbellen, heulbellen usw. Bellen kann viele Bedeutungen haben, hierbei ist es wichtig, auf die Art des Bellens und die dabei gezeigte Körpersprache zu achten.
 "Ein Hund  bellt z.B. aus folgenden Gründen:
  • aus territorialen Gründen: wachsames, warnendes oder alarmierendes Bellen, Bellen zur Verteidigung
  • Bellen zur Begrüßung
  • zur Korrektur
  • als Aufforderung zum Spiel 
  • aus Unsicherheit"


   Unterschiedliche Bellfreude
"Die Dauer des Bellens kann unterschiedlich sein: 
Ein Hund, der z.B. aus Frustration bellt, kann  ohne Probleme eine Stunde lang. In diesem Fall muss man natürlich die Situation verändern, da sie weder für den Hund noch für den Menschen auf Dauer zumutbar ist."
  • Ausdrucks- und Bellverhalten
"Andererseits gibt es laut Fedderson-Petersen einen Zusammenhang zwischen minischer Ausdrucksfähigkeit und der Ausprägung des Bellverhalten bei Hunden. So zeigen, z.B. die mimischen ausdrucksstarken Alaskan Malamutes nur zwei unterscheidbare Belltypen und bellen wenig.
Pudel, die sehr starke mimische Reduktionen aufweisen, zeigen aber sechs unterschiedliche Belltypen und bellen eher viel.[...]"

  • Wachsames Bellen
"Die meisten Hunde sind ausgesprochen wachsame Tiere, worauf sie zum Teil bei der Domestizierung selektiert wurden. Das wachsame Bellen dient zum einen dazu, andere Rudelmitglieder von einer Gefahr oder einem Eindringling zu warenen, und zum anderen, dem Eindringling anzuzeigen, dass er bemerkt wurde..
         -> Ist ein Mensch durch das Gebell seines Hundes genervt und reagiert mit lautem Geschrei, so fühlt sich der Hund oft nur bestätigt und denkt, dass Herrchen (hihi hier wird nur von Männlichen Personen gesprochen;-) ) genauso aufgeregt ist und mitbellt . So versuchen sich Hund und Halter gegenseitig zu übertönen. Verbietet der Mensch dem Hund das Bellen, fühlt dieser sich mit seiner Warnung nicht ernstgenommen, denn schließlich hat er ja nur eine Gefahr bemerkt. So wird der Hund künftig selbst die territoriale Sicherung übernehmen. Statt desssen sollte man die Warnung des Hundes annehmen und selbst nach dem Rechten sehen."
  • Warnendes Bellen 
  "-> Ein anderer Hund läuft am Haus /Revier vorbei. Als Menschen sollte man auf dieses Bellen insofern eingehen, als man sich die von Hund bemerkte Gefahr anschaut. Der Hund sollte dabei nicht mitkommen, sondern von Weitem zusehen. Der Mensch übernimmt also die Sicherung des Rudels.
  •  Bellen auf dem Grundstück
"Wer kennt ihn nicht, den Hund, der laut bellend am Gartenzaun hin und her läuft, wenn ein Femder den Weg entlang des Zaunes kommt. [...] Damit der Hund dieses Verhalten nicht entwickelt, sollte man ihn niemals allein im Garten lassen. Denn dann fühlt er sich erst recht für die Verteidigung des eigenen Bereichs zuständig, die Menschen haben sich schließlich in die Sicherheit des Hauses zurückgezogen. Ist der Hund zusammen mit seinem Menschen im Garten, kann dieser eingreifen. Immer dann, wenn der Hund bellt, weil er eine sich nähernde Gefahr bemerkt, ruft er seienn Hund zu sich  und legt ihn ab. Danach geht er selbst in Richtung Zaun , um sich zu vergewissern, dass alles in Ordnung ist.Dadurch übernimmt er aus Sicht des Hundes diese wichtige Aufgabe, der Hund kann entspannt im Garten verweilen."
  •  Alamierendes Bellen 
 [...]"->Ein fremder Mann kommt auf das Grundstück. auch hier sollte der Mensch wieder die Aufgabe des Rudelführeres übernehmen und als Erster Kontakt mti dem "Eindringling" aufnehmen. Er klärt die Situation für den Hund."
  •  Bellen an der Haustür  
"Hunde bellen aus unterschiedlichen Gründen an der Haustür. Zum einen könenn hier genauso wie am Gartenzan territoriale Grpnde vorliegen. Der Hund hört einen Eindringling, der sich dem Haus nährt. Er will diesen melden und ggf. fernhalten.
Dieses Verhalten kann aber auch erlernt sein. [...] Dieses Verhalten bringt der Mensch im unbewußt bei. Denn immer wenn es klingelt geht Frauchen zur Tür und unterhält sich dort mit einem Fremden, bzw. holt diesen sogar ins Haus. [....]

  • Alarmierendes Bellen an der Leine 
 "Da geht man ganz entspannt mit seinem Hund an der Leine spazieren, und plötzlich wird asu dem brav hinterhertrottenden Vierbeiner ein bellender und zähnefletschender Hund, der wie wild in die Leine springt. Und das alles nur weil ein anderer Mensch mit seinem Hund entgegenkommt. Der Hund versucht alles, um zu den anderen Hund zu gelangen, und beruhigt sich erst wieder, wenn beide sich in unterschiedliche Richtungen entfernt haben. Der Grund für dieses Verhalten liegt nicht etwa darin, dass der Hund sich an der Leine zusammen mit seinem Menschen stärker fühlt. Denn dann hätte er einen solches Verhalten ja garnicht nötig. Wer sicher und souverän ist, wer sich seiner Stärke bewusst ist, der hat es nicht nötig, sich aufzuregen und den anderen durch ein überdeutliches Demonstrieren seienr Waffen von seiner Stärke zu überzeugen. Ein solcher Hund ist also immer ein eher unsicherer Hund. Viele Hunde fühlen sich an der Leine eingeschränkt, sie können nicht so kommunizieren, wie soe es freilaufend tun würden. der Hudn kann z.B. nicht abdrehen oder einen Bogen laufen und dem entgegenkommenden dadurch signalisieren, dass er keinen Streit möchte. "
  • Bellen zur Verteidigung 
[...] "->Ein fremder Mensch steht vor der Haustür. Als Besucher sollte man  mit diesen Hund keine Konfrontation suchen, da der Hund ernsthafte Konsequenzen folgen lassen könnte. Im Umkehrschluss darf man einen solchen Hund natürlich niemals als Ernsten den Besuch begrüssen lassen, da die Gefahr für den Besucher groß sein kann"
  • Begrüßendes Bellen 
 "->Besuch oder Familienmitglied kommen zur Tür herein. Der Mensch sollte die Begrüßung durch den Hund tolerieren und ihn kurz begrüßen, wenn dieser dabei nicht zu aufdringlich ist. Auf keinen Fall sollte man enthusiatisch auf die Begrüßung des Hundes eingehen, da dieser sonst in seiner Forderung bestärkt wird"
  • Korrigierendes Bellen 
[...]"->Das Kind der Familie tobt zu wild mit dem Hund. In diesem Fall sollte man möglichst, bevor es zu einer Korrektur des Hundes kommt, das Spiel unterbrechen."
  •  Forderndes Bellen
 [...]"->Fordert der Hund mit seinem Bellen den Menschen zum Spiel auf, sollte dieser erst wieder mit ihm spielen, bzw. ihn beachten, wenn der Hund für längere Zeit still gewesen ist.
Wird ein Hund geistig und/oder körperlich unterfordert, kann er aus Langeweile fordernd bellen, es ist seitens des Hundes ein ritualisiertes Bellen. Er bellt als Aufforderung , dass etwas passieren soll. [...]
  • Unsicheres Bellen 
[...]"->Ein Hund bellt auf dem Spaziergang die an diesem Tag herausgestellte Mülltonne an, die der Hnd dort nicht erwartet. Der Mensch kann in diesem Fall einfach zu dem Gegenstand gehen und ihn sich anschauen. Auf keinen Fall darf man den Hund dazu zwingen, sich dem Gegenstand zu nähern. Dies führt in aller Regel zu einem starken Vertrauensverlust dem Menschen gegenüber."

Signal "Ruhig"
"Einem Hund, der sich schnell aufregt, kann man durch das Signal z.B. "Ruhig" helfen, sich zu entspannend. Es signalisiert ihm, dass in dieser Situation keine Gefahr droht und er sich nicht aufregen muss. Viele Hunde empfinden es z.B.  als angenehm, wenn sie gestreichelt werden. Diese Situation kann der Mensch nun mit einem Signal verknüpfen, indem er z.B. während des Streichelns das Wort "Ruhig" ausspricht. Kommt der Hund nun in einen Zustand, der ihn aufregt, kann man ihn mit Hilfe dieses Signals aus seinem Erregungszustand holen, der Hund ist wieder ansprechbar. Beim Aufbau dieses Signals muss der Mensch allerdings beachten, dass er zunächst einem Situationen auswählt, in denen der Hund nur leicht erregt ist. Schritt für Schritt können dann schwierige Situationen ausgewählt werden, bis es auch in Situationen funktioniert, in denen der Hund bisher nicht ansprechbar war."
  •  Knurren
               -Weiches, tiefes Knurren
[...]"->Ein Mensch beugt sich über einen Hund, weil er ihn streicheln möchte. Der Hund fasst in diesem Fall die nach vorn gebeugte Haltung des Menschen als Bedrohung auf. Der Mensch sollte jetzt sofort die gerade ausgeführte Aktion einstellen und sich zurückziehen, da sonst eine ernsthafte Korrektur durch den Hund folgen könnte."

 -Weiches Knurren, aber weniger tief

[...]"->Ein Mensch beugt sich über einen Hund, weil er ihn streicheln möchte. Der Hund fasst in diesem Fall die nach vorn gebeugte Haltung des Menschen als Bedrohung auf.
Dieser Hund ist sich noch nicht sicher, ob er einen Angriff starten würde, bei anhaltender Bedrohung kann es aber genausogut dazu kommen, wie beim weichen , tiefen Knurren. 
Der Mensch sollte daher auch in dieser Situation sofort die  Aktion einstellen und sich zurückziehen, da sonst eine ernsthafte Korrektur durch den Hund folgen könnte."
  • Knurrbellen
[...]"->Ein fremder Hund dringt in das Revier(Garten) des Hundes ein. Als Mensch sollte man auf dieses Knurrbellen genauso eingehen, wie auf das warnende Bellen des Hundes. Man schaut sich die vom Hund bemerkte Gefahr an. Der Hund sollte dabei nicht mitkommen, sondern von weitem zusehen. Der Mensch sorgt in dem Moment für die Sicherheit der Gruppe, er übernimmt die territorialen Aktivitäten."
  •  Schnaufen
"Schnauft der Hund während der Jagd, so zeigt diese starke Erregungan. Zu Beobachten ist das Schnaufen beim Schnuppern und stoßhaften Ausatmen in Mauselöchern. Schnaufen kann aber wie das Knurren ein Warnsignal sein."
  •  Hecheln
"Ein Hund hechelt normalerweise, um einen Temperaturausgleich im Körper zu erreichen. [...]
Hunde hecheln aber auch noch aus anderen Gründen, wie z.B. aus positiver oder negativer Erregung, Streß oder Angst.
         - Stoßendes Hecheln 
"Äußert ein Hund stoßende Hechellaute in Kombination mit längeren Pausen, kann diese ein Zeichen von Imponierverhalten sein.[...]"
  •  Niesen
  • Winseln
"Der Winsellaut wird bereits von einigen Wochen alten Welpen gezeigt als auch von erwachsenen Tieren. Winseln ist ein Zeichen von Unwohlsein, Unsicherheit oder Isolation.  [...]
-Sanftes Winseln:
-ein Hund hat sich die Pfote in der Tür eingeklemmt und winselt.
-Ein Hund winselt, wenn er allein zu Hause ist.

  • Schmerzschrei oder Quicken 
"Hunde schreien nur aus Schmerz oder großer Angst, z.B. vor einer starken Bedrohung. Meist ist bei Hunden, die bei starker Bedrohung schreien, ein früheres schmerzhaftes Erlebnis in einer gar nich gefährlichen Situation die Ursache.

Spielzeug mit Quietschi
"Die Verwendung von Quietschspielzeug kann bei einigen Hunden problematisch sein. Durch das Erlernen von spannenden Situationen im Zusammenhang mti diesen Tönen kann ein Hund die Beißhemmung verlieren [...]"

  • Zähneklappern
Dies kann warnend oder aus stärkerere Erregung heraus passieren, z.B. an einer Stelle, an der vorher eine Hündin markiert hat, leckt er den urin auf und klappert dabei mit den Zähnen.
=> "Der Hund nutzt dabei das vornronasale bzw. Jacobsonsche Organ" - siehe Geruchs -Kapitel) 




Dies war ein sehr umfangreiches, aber sehr interessantes Kapitel, denn hier habe ich viele Verhaltensmuster von Lyko entdeckt.

Gruß Silke 
 


 
 
 

 

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